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Den Dorfkern stärken

ARNEGG ⋅ Stadtparlamentarier Remo Schelb steht der Zentrumsüberbauung teilweise kritisch gegenüber. Der Stadtrat betont, dass das Dorf durch das Projekt attraktiver wird.

Perrine Woodtli
St. Galler Tagblatt

Die geplante Zentrumsüberbauung in Arnegg gibt zu reden. Der Dorfkern soll umgezont und umgestaltet werden. Das Projekt Arn­egg Dorfkern West sieht anstelle der gewerblich-industriellen Nutzung den Bau von rund 70 Wohnungen vor. Betroffen von der Umstrukturierung sind auch jene beiden Grundstücke, auf denen 2009 der Dorfplatz errichtet wurde.

Um diesen Dorfplatz und das Dorfleben generell sorgt sich Remo Schelb. Der SVP-Stadtparlamentarier reichte im Frühsommer die Einfache Anfrage «Umzonung Dorfkern Arnegg» ein («Tagblatt» vom 22. Juni). Schelb befürchtet, dass hinter dem Projekt eher private Interessen und Gewinnmaximierung stehen als das Interesse, ein schönes Dorfzentrum entwickeln zu wollen. Der jetzige Dorfplatz werde zu einem «kleinen Quartierspielplatz geschrumpft», schrieb Schelb. Weiter befürchtet er, dass die Stadt nach der Umzonung einen Grossverteiler nach Arnegg holen will. Dieser dürfte Mehrverkehr verursachen. Zudem seien in Arnegg bereits genügend Läden vorhanden.

Zentraler Detailhandel belebt Dorfzentrum

Schelb wollte unter anderem vom Gossauer Stadtrat wissen, weshalb man heute noch Grossverteiler im Zentrum plane. Der Stadtrat antwortet, dass die Zentrumsüberbauung und das Ausscheiden einer Teilfläche für den Detailhandel im Einklang stehe mit der Absicht, den Dorfkern zu stärken. «Die Erfahrung zeigt, dass mittlere Formate von Detailhandelsflächen den bereits ansässigen Detailhandel stützen», schreibt der Stadtrat.

Auf die Frage, welche Absichten der Stadtrat mit der Umzonung beziehungsweise einem Grossverteiler verfolge, antwortet dieser, dass man den Dorfkern von Arnegg attraktiver machen wolle. Dazu würden auch Dienstleistungs- und Gewerbeflächen gehören.

Der Dorfplatz samt Spielplatz und Parkplatz ist laut Stadtrat nicht von der Umzonung betroffen. «Der Dorfplatz bleibt als attraktiver Begegnungsort erhalten.» Die oberirdischen Parkplätze würden in die öffentliche Tiefgarage verlegt. Dadurch werde Raum gewonnen für einen neu anzulegenden Spielplatz. Ergänzt werden soll dieses Angebot mit einem zweiten Spielplatz in der Zentrumsüberbauung. Auch der Dorfbrunnen werde weiterhin zur Geltung kommen.

Verhandlungen zwischen Investoren und Stadt

Schelb, der selbst im Dorfzentrum wohnt, wollte zudem wissen, ob der Dorfplatz, dessen Besitzerin die Stadt ist, vom Verwaltungsvermögen ins Finanzvermögen zurücküberführt werden müsse, damit dieser teilweise oder ganz verkauft werden kann. Die beiden bereits erwähnten Grundstücke bilden einen Teil des Verwaltungsvermögens der Stadt Gossau, schreibt der Stadtrat. «Die Realisierung der Überbauung setzt voraus, dass sich die Investoren mit dem Stadtrat über die Veräusserung von Teilflächen der beiden Grundstücken einigen», heisst es. Die Verhandlungen seien erst noch zu führen. Es sei zu erwarten, dass mit der Veräusserung von Teilflächen Buchgewinne realisiert werden. «Deren Höhe steht erst fest, wenn die entsprechenden Verhandlungen abgeschlossen sind.»

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